Spannungskopfschmerz was hilft: Übungen Nacken, Symptome Hausmittel

Mit Kneipp gegen den Spannungskopfschmerz

In der Schulmedizin werden heute über 200 Arten von Kopfschmerzen unterschieden – mal brummt es, mal pocht es, mal dröhnt es, mal drückt es, mal spannt es… Kopfschmerzen sind anstrengend, rauben die Konzentration und Lebensqualität. Wir verraten Ihnen, welche natürliche Mittel gegen Spannungskopfschmerzen wirklich helfen – und wann es besser ist, einen Arzt aufzusuchen.

Der häufigste Kopfschmerz-Typ ist der Spannungskopfschmerz. Gut 78 Prozent der Europäer leiden einmal in Ihrem Leben an diesem beidseitig drückenden Schmerz. In Deutschland sind etwa 15% der Menschen im Monat betroffen, Tendenz steigend. Wenn der Spannungsschmerz an mehr als 15 Tagen im Monat auftritt, spricht man von chronischen Kopfschmerzen.

Die Symptome
In der Regel tritt der Spannungskopfschmerz beidseitig auf und wird als drückend bis ziehend und nicht genau lokalisierbar empfunden. Häufig ist der Druck an der Stirn und im Nacken am stärksten. Die Dauer der Schmerzen ist individuell, die Intensität leicht mit mittelschwer. In der Regel wird dieser Kopfschmerz durch Aktivität nicht verschlimmert.

Die Ursachen
Der Spannungskopfschmerz entsteht durch Verspannung der Muskulatur im Bereich des Nackens und der Schultern. Als Auslöser kommen eine ganze Reihe an möglichen Faktoren zusammen: Stress (Arbeit, Familie, Alltag), Schlaf- und Flüssigkeitsmangel, falsche Körperhaltung, Rauchen, Alkohol, Arbeiten bei schwachem Licht, Lärm, schlechte Luft, Schwankungen im Hormonhaushalt oder Bewegungsmangel.

Die gute Nachricht: Den gelegentlichen Spannungskopfschmerz kann man auf natürliche Art und Weise schnell und wirkungsvoll selbst behandeln. Anstatt also sofort zu Schmerzmitteln zu greifen, sollte man bei akuten Schmerzattacken folgende Massnahmen ausprobieren:

1. Massage
Augen schliessen und die Schläfen und die Stirn mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck massieren – ob mit Fingern oder Handballen. Wichtig: Die Massage sollte mindestens fünf Minuten dauern. Dadurch werden die Muskeln entspannt, das Gehirn abgelenkt und der Schmerz gelindert.

2. Wärme
Ein warmes Vollbad (38 Grad) ist ein wohltuender Balsam – es lockert die Muskeln und vertreibt dadurch den Kopfschmerz. Alternativ kann man ein Wärmekissen in den Nacken legen.

3. Entspannungsübungen
Neben Yoga oder autogenem Training hat sich eine gezielte Kopfentspannung zuverlässig bewährt: Dazu aufrecht hinsetzen und die Schultern locker hängen lassen. Dann den Kopf langsam nach vorne beugen. In dieser Haltung möglichst entspannt einige Minuten verbleiben. Diese Übung löst Blockaden und sorgt für eine bessere Versorgung des Gehirns.

4. Bewegung
Schwimmen, Joggen oder schnelles Gehen an der frischen Luft lösen Verspannungen und verbessern die Durchblutung. Stressabbau durch Bewegung ist eine medizinisch empfohlene Massnahme, um auch chronischen Kopfschmerzen vorzubeugen. Der Grund: Die Stresshormone Kortisol und Adrenalin werden abgebaut. Stattdessen schüttet das Gehirn Glückshormone aus, die für sofortige Entspannung sorgen.

5. Kühl und aromatisch: Pfefferminzöl und Lavendel
Studien haben gezeigt, dass Pfefferminzöl eine besonders starke Schmerzlinderung erzielt und ein wirksamer natürlicher Schmerzstiller ist. Man reibt ein paar Öl-Tropfen wie in der Massage unter 1. beschrieben einfach auf die Schläfen und auf die Stirn. Nach etwa 15 Minuten stellt sich eine deutliche Schmerzlinderung ein. Das Öl wirkt kühlend und lindert Kopfschmerzen ebenso schnell wie herkömmliche Schmerzmittel, jedoch weitaus verträglicher. Eine kalte, feuchte Stirnkompresse – am besten in Lavendel-Wasser getaucht – bringt ebenfalls eine schnelle Erleichterung – ebenso wie eine kühle Auflage mit zerstossenen Eiswürfeln. 

6. Ausreichend Trinken
Ein grosses Glas Wasser wirkt bei akutem Schmerz Wunder. Entkrampfend ist auch ungesüsster Tee aus Weidenrinde, den man heiss in kleinen Schlucken trinkt. In der Weidenrinde stecken Inhaltsstoffe, die denen im Aspirin ähneln. Prinzipiell sollte man darauf achten, mindestens zwei Liter zuckerfreier Flüssigkeit am Tag zu trinken.

Vorbeugend wirken generell Stressvermeidung, ein gesunder ausreichender Schlaft und ein ergonomischer Arbeitsplatz.

Fazit: Gelegentliche Kopfschmerzen sind normalerweise harmlos und mit unseren Tipps aus der kneipp’schen Philosophie erfolgreich selbst behandelbar. Treten jedoch regelmäßig Beschwerden auf, sollte man besser einen Arzt aufsuchen.

 

Eva Tesar, Redakteurin Blog - Kneipp Premium Class: Mit Kneipp gegen den Spannungskopfschmerz

Eva Tesar hat in Göttingen Philologie studiert. Seit über 20 Jahren arbeitet sie als selbständige Journalistin und PR-Expertin für Tourismus, Hotellerie, Gesundheit, Gourmet und Lifestyle. Eva Tesar lebt in Hamburg-Rotherbaum und arbeitet auch als Kommunikationscoach.